Das abrupte Ende von Türkgücü München wird nach dem Willen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wohl weitere Konsequenzen für die Zulassung zur 3. Liga nach sich ziehen. Der Ausschuss-Vorsitzende Tom Eilers machte in einer Medienrunde am Donnerstag allerdings auch klar, dass derartige Fälle in Zukunft trotz aller Vorschriften nicht auszuschließen sind. „Das Zulassungsverfahren ist das Verkehrsschild, das vor der Kurve steht“, sagte Eilers, schränkte allerdings ein: „Wenn die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht eingehalten wird, kann man nur noch mit den Sanktionen leben - man kann den nicht mehr retten, der aus der Kurve fliegt.“
Vor zwei Wochen hatte sich Türkgücü München vom Spielbetrieb der 3. Liga zurückgezogen. Dies führte auch zu einigen Verschiebungen in der Tabelle. Größter Verlierer war der 1. FC Saarbrücken, der damit seinen Relegationsplatz vorerst hergeben musste. Schon in der Vergangenheit hatten immer wieder Vereine Insolvenz anmelden müssen, beispielsweise der KFC Uerdingen in der vergangenen Saison.
Solche Vorkommnisse seien dem Image der 3. Liga sicher nicht zuträglich, meinte DFB-Vizepräsident Peter Frymuth, der den Fall Türkgücü als einen „Keulenschlag“ und „Nackenschlag“ für all jene Vereine der 3. Liga, die nicht zuletzt trotz der Auswirkungen der Cornona-Pandemie seriös gewirtschaftet hätten, bezeichnete: „Es ist halt leider so, dass ein Großteil der Vereine, die im Prinzip seriös zielführend auch unter Blickrichtung auf die Einnahmen im Ausgabenbereich agieren, dann natürlich durch so eine Entwicklung in Mitleidenschaft gezogen werden.“.
Zum einen offenbare sich dies sportlich durch die Korrektur der Punkte, „aber sie werden auch geschädigt durch das Konterkarieren der Bemühungen von fast allen Vereinen“. Das gelte in der 3. Liga gerade im Hinblick auf die Stabilität. „Und wenn dann die Integrität des Wettbewerbs durch Nichteinhaltung der Lizenzierungsabsprachen eintritt, dann ist das schon eine Dimension, die ich mir so für die dritte Liga nicht hätte vorstellen können. Und das macht mich schon tief betroffen“, fügte Frymuth hinzu.